Plön: Sehenswürdigkeiten im Seenland

Das strahlend weiße Wahrzeichen der Stadt thront seit fast vier Jahrhunderten am Ufer des Plöner Sees. Anstelle einer verfallenen Burg ließ der einstige Herzog Joachim Ernst die weitläufige Backsteinanlage errichten. Erst unter der dänischen Herrschaft erhielt das dreiflügelige Renaissance-Schloss schließlich seinen edlen Anstrich. Seither dienten die Gebäude unter anderem als Kadettenanstalt und Internat, bis sie im Jahr 2002 an das Unternehmen Fielmann übergingen, das hier mittlerweile eine Bildungsstätte betreibt. Prunkvolle Räumlichkeiten wie der Gartensaal, der Rittersaal und die Gemächer konnten bis heute konserviert oder rekonstruiert werden. Wer spannende Details über das Schloss Plön erfahren und die Anlage auch von innen besichtigen möchte, kann online eine Führung buchen. 

Als Teil der weitläufigen Schlossanlage wurde das Prinzenhaus im 18. Jahrhundert errichtet. Das „Maison de Plaisance“ bot den einstigen Bewohner:innen eine zwanglose Kulisse für allerlei gesellschaftliche Empfänge. Seinen heutigen Namen erhielt das hübsche Rokokoschlösschen um die Jahrhundertwende, als die Söhne Kaiser Wilhelms II. hier untergebracht waren. Während die äußere Backsteinfassade eher schlicht anmutet, schaffen Kronleuchter, kunstvolle Wandverzierungen, Stuck und Marmorarbeiten im Inneren  eine feierliche Atmosphäre. Heute finden vor der romantischen Kulisse regelmäßig Trauungen und Veranstaltungen statt. Jeden Sonntag können Besucher:innen das Gebäude zudem im Rahmen einer Führung besichtigen. 

Beeindruckende 17 Seen sind Teil des Plöner Stadtgebiets, dessen Landfläche nur rund ein Drittel ausmacht. Der eindrucksvollste und zugleich größte See erstreckt sich über knapp 30 Quadratkilometer und lockt als beliebtes Naherholungsziel Besucher:innen aus ganz Norddeutschland. Zum einen ist das malerisch gelegene Gewässer mit seinen blühenden Ufern und angrenzenden Wäldern ein beliebter Ort für Wanderungen, Schifffahrten, Fahrradtouren, Angelausflüge und sämtliche Wassersportaktivitäten. Zum anderen bietet der Große Plöner See seltenen Vogelarten wie dem Seeadler und dem Eisvogel eine Heimat. Tipp: Genießen Sie ein Frühstück auf der schwimmenden Terrasse des Seeprinz oder ein Fischbrötchen in der Seeperle am Schiffsanleger. 

In einer mehr als 100-jährigen Tradition schippern Ausflugsdampfer über die holsteinische Seenplatte. Kein Wunder, denn rund um die weitläufigen Gewässer gibt es allerhand zu entdecken. Eine besonders beliebte Tour ist die 5-Seen-Fahrt, die in der Gemeinde Malente beginnt. Von der Anlegestelle Gremsmühlen geht es gemütlich über den Dieksee, den Langensee, den Behlersee und den Höftsee bis zum Edebergsee in Plön. Für die gesamte Rundtour benötigen die Dampfer rund zwei Stunden. Passagier:innen können an jeder Anlegestelle ein- und aussteigen sowie längere Pausen einlegen. Eine Rundfahrt kostet 14 Euro für Erwachsene und sieben Euro für Kinder zwischen vier und 15 Jahren. Auch Hunde dürfen mit an Bord. 

Wenn Fachwerk auf norddeutsche Backsteingotik trifft: Die Johanniskirche Plön ist ein spannendes Beispiel für die Mischung historischer Baustile und als älteste Kirche der Stadt einen Besuch wert. Im Inneren erinnern sechs große Wandleuchter an einen Plön-Aufenthalt der einstigen Kaiserin Auguste Viktoria, die – angetan von der Schönheit der Stadt – der Kirche für jeden ihrer Söhne einen ebensolchen Blaker stiftete. Auch das Altarkreuz und die Taufe sind von hoher kunsthistorischer Bedeutung. In den Monaten von Mai bis September kann die Kirche dienstags bis sonntags zwischen 15 und 17 Uhr besichtigt werden. 

Wer die 123 Stufen des Parnaß-Turm erklommen hat, kann in 85 Metern Höhe eine sensationelle Aussicht über den Plöner See, die angrenzenden Gemeinden und die Felder der Holsteinischen Schweiz genießen. Interessant: Der bereits im Jahr 1888 errichtete Turm steht auf einer Endmoräne, einer Erhöhung am Rande eines einstigen Gletschers. Diese Landschaftsform ist für die Holsteinische Schweiz mit ihren Seen und sanften Erhebungen typisch. Der Aussichtsturm ist, je nach Witterung, von Ostern bis Ende Oktober täglich von 9:30 bis 19 Uhr geöffnet. 

Ob klassisches Sightseeing oder aufregendes Abenteuer: Die Tourist Info Plön hat für Besucher:innen ein vielfältiges Tourenprogramm zusammengestellt. Wer sich vor Ort gern einen ersten Überblick verschaffen will, kann eine Stadt- oder Schlossführung buchen. Aus einer anderen Perspektive erlebt man die Plöner Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus: In einem 10er-Kanu geht es einmal ums Zentrum und über mehrere Seen, während die Guides ihr Stadtwissen teilen. Paddel-Erfahrung benötigt es nicht, Teilnehmende sollten jedoch schwimmen können. Weitere Highlights sind die Touren auf dem durchsichtigen Glas-SUP (bei Tag sowie bei Nacht) und der winterliche „Latütchenrundgang“ durch die Twieten, die schmalen Gassen der Plöner Altstadt. Weitere Informationen und Daten finden Sie auf der Webseite der Holsteinischen Schweiz.

Ein Sockel aus Backstein, ein Schieferdach und ein tonnenschwerer Mühlstein: In der Gemeinde Ascheberg westlich von Plön dreht diese imposante Windmühle ihre Flügel. Vor mehr als 130 Jahren wurde die Langenrader Mühle von einem lokalen Müller errichtet. Fast genauso lange ist die majestätische Sventana nun schon in Betrieb. Nur zwischen 1976 und 1990 hatten die durch einen Sturm entstandenen Schäden die Mühle in eine Zwangspause versetzt. Ein Zustand, den der Mühlenexperte Uwe Karstens ändern wollte, als er das regionale Wahrzeichen gemeinsam mit anderen Unterstützer:innen erwarb. Seither wurde die Windmühle aufwändig und fachgerecht rekonstruiert, sodass unter dem Mühlenstein heute wieder Getreide gemahlen wird. Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde Karstens mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. 

Wem der Sinn nach einem weiteren Schlossbesuch steht, wird in der Nachbarstadt fündig. Ursprünglich als Burg errichtet, wurde die mittelalterliche Anlage am Eutiner See im Laufe der Jahrhunderte zu einem repräsentativen Schloss umgestaltet. Kommt es von außen eher streng daher, so finden sich im Inneren spannende Zeugnisse des Barocks und Klassizismus. Einen Abstecher wert ist auch der umliegende Landschaftsgarten mit typischen Details wie einem Monopteros und einem Liebespavillon mit Blick auf das Wasser. Schloss und See bilden zudem die einzigartige Kulisse für die Eutiner Festspiele, im Zuge derer Opern, Konzerte und Theaterstücke aufgeführt werden. Etwas unterhalb des Schlosses liegt die historische Altstadt, in der Lokale wie das Brauhaus Eutin und das Cadé de Büx zu einer kulinarischen Pause einladen.