Die schönsten 10 Sehenswürdigkeiten in Lübeck

Ehemals Hauptstadt der Hanse und heute weiterhin als eine der schönsten Städte Norddeutschlands bekannt ist Lübeck. Das traditionsreiche Marzipanhandwerk sowie ihr Ruf als bedeutende Literaturstadt haben der charmanten Hansestadt bundesweite Berühmtheit beschert.

Ob als Sommergast oder Weihnachtsmarkt-Besucher, ein Ausflug nach Lübeck lohnt zu jeder Jahreszeit. In der von Wasser umschlossenen Altstadt stehen prächtige Gebäude im Stil der Backsteingotik, das Holstentor, bedeutende Museen und natürlich die vielen Kirchen samt ihrer sieben Türme. Wir stellen zehn der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Lübeck vor. 

Das imposante Holstentor markiert nicht nur den Zugang zur historischen Altstadt, es steht auch sinnbildlich für Lübecks Ruf als selbstbewusste Hansestadt. Das berühmte Überbleibsel der einstigen Festungsanlage stammt aus dem späten 15. Jahrhundert und ist heute von einem kleinen Park umgeben. Hier sind auch die zwei lebensgroßen Bronzelöwen zu finden, die das Wahrzeichen bewachen. Wer genau hinsieht, erkennt auf der stadtauswärts gewandten Seite die goldenen Lettern: Concordia Domi Foris Pax – Eintracht innen, Friede außen. Tipp:  Über Treppen gelangen Besucher in die Türme mit ihren 3,50 Meter dicken Mauern. Hier befindet sich das kleine Museum Holstentur, das die Geschichte der Hanse und der historischen Verteidigungsanlage beleuchtet.

Meterhohe Fenster, darüber ein himmelsgleiches Gewölbe: Seit mehr als 750 ragt die imposante Kirche St. Marien zu Lübeck im Zentrum der Lübecker Altstadt empor. Ihr Äußeres ist ebenso imposant wie ihr Inneres: Die zwei 125 Meter hohen Türme mit ihren grünen Kupferdächern sind noch bis in weite Ferne zu sehen.

Typisch für Norddeutschland und wegweisend für den gesamten Ostseeraum ist ihre Bauweise. Erstmals hatten die Erbauer Elemente der europäischen Gotik mit dem lokalen Backstein kombiniert. Und so gilt die Lübecker Marienkirche bis heute als „Mutter der Backsteingotik“. Besonders gut zu sehen ist das präzise Handwerk in reich verzierten Stützkonstruktionen über den Seitenschiffen. Übrigens: Das 38,5 Meter hohe Hauptschiff gilt als höchstes Backsteingewölbe der Welt. 

Auch der Dom zu Lübeck gilt mit einer Länge von mehr als 130 Metern als eine der größten und bedeutendsten Backsteinbauten der Welt. Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen, ließ den der Dom ab 1173 zunächst als romanische Basilika erbauen. Mit der Hansestadt wuchsen auch ihre Kirchen und so wurde aus dem beschaulichen Gotteshaus ein beachtlicher Bau mir großen Seitenschiffen, hohen Säulen und Fenstern.

Tipp: Regelmäßig werden kostenlos, öffentliche Domführungen angeboten. Auch abendliche Touren mit Taschenlampen stehen auf dem Programm. Wer teilnehmen will, sollte sich jedoch rechtzeitig anmelden.

Das Lübecker Rathaus ist ein echtes Unikum: Immer wieder verändert, saniert und erweitert, zeigen sich hier viele architektonische Stile von Gotik über Renaissance bis zur Moderne. Das Schauspiel setzt sich im Inneren fort, wie Besucher auf einer Führung entdecken können – vom imposanten Treppenaufgang aus der Backsteingotik bis zum stuckverzierten Audienzsaal im Rokoko. Durch die Arkadenhalle gelangt man auf den Rathausmarkt. Hier kann man die gotische Schauwand mit ihren Windlöchern, die weiße Sandsteinlaube und die Marienkirche nebenan besonders gut bewundern und fotografieren.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 hatte Literaturnobelpreisträger Günter Grass in diesem alten Haus sein Büro. Jetzt ist es ein Museum und Begegnungsort, der die vielfältigen Arbeiten des Schriftstellers und Künstlers zeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht ein Kolonialwarenladen, der Besucher in die Erlebniswelt des bedeutenden Romans „Die Blechtrommel“ entführt. Ein offenes Archiv und interaktive Medien beleuchten zudem weitere Stationen aus Grass' Biografie. Regelmäßig finden im Haus zudem Literaturtreffen und Lesungen bedeutender Autoren statt. 

Nur 400 Meter weiter hat ein weiterer Nobelpreisträger Zeit seines Lebens verbracht. In der Mengstraße 4 steht das bekannte Buddenbrookhaus, Kulisse des gleichnamigen Werkes von Thomas Mann. Im Jahr 1842 ging das prächtige Anwesen in den Besitz der Kaufmanns- und Politikerfamilie Mann über, später waren hier eine Buchhandlung, der Fremdenverkehrsverein und zahlreiche weitere Institutionen untergebracht. Während des Luftangriff auf Lübeck im 1942 brannte das Haus fast vollständig nieder.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es, mit Hilfe der Genossenschaftsbank sowie später der Stadt, das zerstörte Gebäude wieder zu errichten. Seit 1993 empfängt es als offizielles Museum Besucher. Einrichtung und Ausstattung sind Schauplätzen des berühmten Romans nachempfunden, in der zweiten Etage gibt es das „Speisezimmer“ und das „Götterzimmer“. In den Räumen verteilt sind Zettel mit Seitenzahlen, sodass man beim Umhergehen nachlesen kann, welche Szenen des Romans sich hier zugetragen haben.

Achtung: Aktuell ist das Buddenbrookhaus wegen Umbauarbeiten geschlossen. Bis zur Wiedereröffnung gastieren teile der Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus. 

Dieses beeindruckende Gebäude aus dem 13. Jahrhundert ist nicht nur ein Zeugnis mittelalterlicher Baukunst, sondern auch ein Beispiel für die hanseatische Tradition der Nächstenliebe. Immer gab es in den reichen Hansestädten auch „Menschen minderen Glücks“ – wie es damals hieß- Gemeint waren etwa arme, alte und kranke Menschen, die sich nicht selbstständig versorgen konnten. Umso eindrucksvoller, dass man ihnen mitten im Zentrum einen Ort der Zuflucht gewährte. Seit dem 13. Jahrhundert dient das Lübecker Heiligen-Geist-Hospital als karitative Sozialeinrichtung. Auch heute noch ist in einem Teil des historischen Gebäudes ein Pflegeheim untergebracht. Zudem findet hier einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte von Norddeutschland statt. 

Entscheidend für ihren Reichtum war unumstritten Lübecks strategisch günstige Lage an der Trave und der nahen Ostsee-Mündung. Im heutigen Museumshafen liegen gleich mehrere historische Schiffe, deren Geschichte mehr als 100 Jahre in die Vergangenheit reicht. Das älteste ist die Jacht „Norden“ aus dem Jahr 1870. Auch der Motorschlepper „Titan“ von 1910 und der Bagger „Wels“ von 1936 faszinieren als Zeugen der Ingenieurskunst vergangener Dekaden.

Extratipp: Wer mag, kann auch als Fahrgast die Technik und den Stil früherer Epochen der Seefahrt bestaunen. Das historische Feuerschiff „Fehmarnbelt“ von 1908 ist im Sommer zwischen Lübeck, Wismar und Rostock unterwegs.

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Es ist wohl das prestigeträchtigste Bauprojekt im neuzeitlichen Lübeck: Das 2015 eröffnete Europäische Hansemuseum, das einen modernen Backsteinbau mit dem Innenhof und dem alten Kirchplatz des angrenzenden Burgklosters verbindet. Das Museum zeigt die Entwicklung der Hanse von den Anfängen um 1200 hin zur wirtschaftlichen und politischen Macht, die über Jahrhunderte hinweg den europäischen Fernhandel beherrschte.

Einst als Staubecken entstand der heutige Mühlenteich im südlichen Zentrum. Heute ist das Gewässer mit den umliegenden Parkanlagen, dem Wasserspielplatz und dem Kaisertor eines der beliebtesten Erholungsgebiete der Stadt. Auch die tierischen Bewohner Lübecks haben hier ihre Heimat gefunden: Enten, Schwäne und Kormoranenisten am Ufer. Wer die Augen aufhält, entdeckt im Wasser Flussbarsche. Der Krähenteich nebenan ist ähnlich friedlich und grenzt am östlichen Ufer an zwei Liegewiesen. Nur im Sommer kann es hier mitunter ziemlich voll werden.