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Erleben

Mit Sternekoch Tohru Nakamura durch Little Tokyo

Präzision, Beharrlichkeit und Handwerk prägen die japanische Kultur – auch in Deutschland. Der japanisch-deutsche Starkoch Tohru Nakamura war für uns in Düsseldorfs japanischem Viertel unterwegs. Mit dabei: eine japanische Schmuck-Designerin, ein Illustrator und der neue Lexus LBX.

Text Burkhard Maria Zimmermann
Datum 06.10.2024

Mehr als 8.000 Menschen aus Japan leben in Düsseldorf, das macht die dortige Community zur drittgrößten in ganz Europa, nach London und Paris. Die Ursprünge dieses „Little Tokyo” gehen zurück auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als japanische Firmen sich wegen der Schwerindustrie im nahen Ruhrgebiet in Düsseldorf ansiedelten. In den 60er Jahren eröffneten in der Nähe des Hauptbahnhofs rund um die Immermannstraße das Generalkonsulat Japans und das erste japanische Restaurant, im Laufe der Jahre kamen immer mehr Geschäfte, Restaurants und Büros hinzu. Heute ist das Bild des Stadtteils so sehr von japanischer Kultur geprägt, dass die Düsseldorfer ihm eben diesen Namen gegeben haben: „Little Tokyo“. Wo sich das japanische Erbe besonders gut erleben lässt und wo man in Düsseldorf authentisch japanisch essen kann, entdeckte Sternekoch Tohru Nakamura für Merian. 

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Für authentische japanische Küche kommt Tohru Nakamura gerne nach Düsseldorf
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In „Little Tokyo" gibt es Straßenschilder auf Deutsch und Japanisch.
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Der Begriff „Little Tokyo" hat sich mittlerweile mehr als etabliert.

Japanische Kulturerlebnisse in Düsseldorf

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Grüne Ästhetik: Der Japanische Garten in Düsseldorf

Japanische Straßenschilder, viele Restaurants und Izakayas (japanische Kneipen), Shops und Kultureinrichtungen prägen „Little Tokyo“. Nirgendwo anders in Deutschland lässt sich die Kultur und Küche Japans so gut erleben wie in Düsseldorf. Auch außerhalb des Viertels geht es fernöstlich zu, etwa im Stadtteil Niederkassel, wo im buddhistischen Tempel regelmäßig Zeremonien stattfinden.

Japanischer Garten

Über eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern erstreckt sich der Japanische Garten im Nordpark, in den 70er Jahren angelegt von dem japanischen Landschaftsarchitekten Iwaki Ishiguro. In klaren Teichen spiegeln sich Bäume wie Kiefern und japanischer Fächerahorn, viele von ihnen sind so beschnitten, dass ihr Blattwerk wolkenähnliche Formen annimmt. Einen schönen Kontrast dazu bieten die aus Naturstein gemeißelten Laternen mit ihren strengen geometrischen Säulen und sanft geschwungenen Dächern.

EKŌ-Haus

Das EKŌ-Haus, im traditionellen japanischen Stil gebaut, wurde 1993 eröffnet und vermittelt spirituelle und handwerkliche Traditionen Japans. Wechselnde Veranstaltungen wie Workshops, Konzerte und Ausstellungen bieten Einführungen in Jahrhunderte alte Techniken wie Teezeremonien, Kalligrafie und Tuschemalerei, aber auch moderne Ausdrucksformen wie Manga-Comics. Der Buddhismus spielt dabei eine entscheidende Rolle, daher gehört auch ein buddhistischer Tempel zur Anlage. Für Besuche sind Terminvereinbarungen erwünscht.

Filigrane Handarbeit mit Tradition

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Mitsu Oppermann im Hotel Me & All in Düsseldorf

Mit Präzision und Qualität kennt sich Tohru Nakamura bestens aus, auch als Markenbotschafter von Lexus. „Der LBX ist hochwertig verarbeitet, aber es geht auch um das Gefühl des Menschen für das Fahrzeug“, sagt er. „Auf mich wirkt er beruhigend, er zeigt viel Leistung, aber auf eine unaufgeregte Art." In Japan gibt es die Bezeichnung „Takumi” für Handwerksmeister höchster Perfektion, und die gibt es auch bei dem japanischen Autohersteller. Einige von ihnen nutzen ihren feinen Tastsinn, um Abweichungen von Bruchteilen eines Millimeters zu spüren. Bei Lexus muss ein Takumi mindestens 30 Jahre Berufserfahrung haben. Nur eine Sache tun, die dann aber richtig: Diese Philosophie prägt häufig das Berufsleben in Japan, von der Herstellung von Autos bis zur Zubereitung von Buchweizennudeln.

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Formschön: Tohru Nakamura und der Lexus LBX posieren vor Düsseldorfs ikonischem Schauspielhaus.
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Tohru Nakamura ist Markenbotschafter von Lexus
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Der Lexus LBX vor Düsseldorfs „Kö-Bogen 2“

Mitsu Oppermann

Die Schmuckdesignerin Mitsu Oppermann hat Design in Tokio studiert, heute ist sie mit einem Deutschen verheiratet und lebt in Düsseldorf. Für ihre eleganten Ohrhänger und Ketten nutzt sie etwa Perlen und helle Steine in Rosa- und Blautönen, sie sind verbunden durch kurze goldfarbene Ketten aus winzig kleinen Gliedern. Mit Tohru Nakamura teilt sie den Bezug zur Natur: „Bei der Zusammenstellung lasse ich mich von der Harmonie der Farben leiten – es ist ein bisschen so, als würden die Steine mir sagen, mit welchen anderen Steinen sie kombiniert werden möchten“, sagt Oppermann. Ihre Schmuckstücke gibt es im Hotel Me & All und auf ihrer Website

Takumi Ogata

In einem alten Backsteingebäude in Düsseldorf kreiert der Künstler Takumi Ogata in seinem Atelier großformatige Zeichnungen: Ein Krokodil mit weit aufgerissenem Maul, ein riesiger Krebs, über dessen Rücken eine Landschaft aus Häusern und Wäldern wächst, ein Hase mit tätowierten Armen. Die Bilder sind aus zahllosen feinsten Strichen zusammengesetzt, manchmal verwendet der Künstler einen Tuschestift, oft nimmt er einen Kugelschreiber. Im Shop und auf seiner Website gibt es eine Auswahl an Kleidung und Drucken von Takumi Ogata.

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Takumi Ogata, Illustrator aus Düsseldorf
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Illustrationen von Takumi Ogata
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Illustrator Takumi Ogata zeigt Tohru Nakamura seine Arbeit

Authentische japanische Küche in Düsseldorf

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Tohru Nakamura auf Entdeckungstour in Little Tokyo

Feingefühl und Disziplin machten den Sohn eines Japaners und einer Deutschen zu einem der besten Köche Deutschlands. Tohru Nakamuras Restaurant Tohru in der Schreiberei in München wurde vom Gourmetmagazin Der Feinschmecker mit der Höchstpunktzahl von fünf Punkten ausgezeichnet, vom Guide Michelin bekam es zum dritten Mal in Folge zwei Sterne. Für authentische japanische Küche kommt der Spitzenkoch auch gerne nach „Little Tokyo“. Auf der Immermannstraße reiht sich ein Schaufenster mit Sushi-Auslagen an das nächste, es gibt auch Ramen und Gyozas. 

Soba-An

Seit Hunderten von Jahren isst man in Japan die Soba, das sind Nudeln aus Buchweizen, die wie Ramen und Sushi zu den wichtigsten Gerichten der japanischen Esskultur gehören. Im Soba-An werden sie zubereitet von Tamaki Hamano, der einzigen Soba-Meisterin in Deutschland. Drei Jahre dauerte es, die Technik dafür zu lernen. Die Karte bietet verschiedene Kombinationen aus Soba mit Beilagen an. Unsere Empfehlung: das Unadon Kake Set aus warmen Soba-Nudeln und gegrilltem Aal auf Reis, dazu passt ein grüner Tee.

Takoyaki Teppachi

Die Spezialität des Hauses Takoyaki Teppachi sind knusprige Bällchen, gefüllt mit würziger Creme und Fleisch vom Oktopus. Schwarze Wandfliesen, kugelförmige Lampen aus weißem Papier und bunte Poster mit Fotos der Gerichte geben dem Restaurant ein liebenswürdig hemdsärmeliges Gepräge, aber die besten Plätze sind ohnehin draußen: Einfach an einen der Holztische setzen und beim Genuss der leckeren Teigbällchen zuschauen, wie die vielen unterschiedlichen Menschen aus „Little Tokyo“ ihrem Alltag nachgehen.

 

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Ein Stopp im Restaurant Takoyaki Teppachi darf nicht fehlen.

Die ganze Geschichte über Tohru Nakamuras Entdeckungsreise durch Düsseldorfs japanisches Viertel lesen Sie ab dem 29. November in Merian. Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Lexus. 

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