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Städtereisen

Die 7 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Dortmund

Industriecharme trifft auf weitläufige Parkanlagen, Kunst und Fußball: Willkommen in Dortmund. Die Stadt im Ruhrgebiet erfindet sich immer wieder neu und lockt mit überraschenden Sehenswürdigkeiten. Aber lesen Sie selbst.

Text Milena Härich
Datum 18.06.2024

Mit Dortmund assoziieren die meisten entweder den Verein Borussia Dortmund, der in der ersten Fußballliga regelmäßig große Erfolge einfährt, oder aber – ganz getreu dem Ruhrpott – Kohle und Stahl. Sowohl die Stahl- als auch die Kohleindustrie spielte eine überaus wichtige Rolle für Dortmunds Ansehen als Industriestadt in Nordrhein-Westfalen. Tatsächlich sind diese beiden für Dortmund so wichtigen Komponenten an zahlreichen Ecken der Stadt sichtbar. Doch die Perle im Ruhrgebiet kann noch viel mehr: Stillgelegte Fabriken dienen heute als Kunstzentren, das Konzerthaus als eines der besten in ganz Europa. Darüber hinaus ist Dortmund voller sattgrüner Naherholungszentren, die besondere Panoramen bieten und auf Spaziergänge durch die vielfältige Flora vor Ort einladen.

Merian nimmt Sie mit nach Dortmund – und verrät, welche Orte man unbedingt gesehen haben muss.

1

Westfalenpark mit Florianturm

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Der Florianturm überragt den Dortmunder Westfalenpark und bietet einzigartige Ausblicke.

Das Nummer-Eins-Naherholungsgebiet der Stadt ist der Westfalenpark, ein 70 Hektar großes Areal. Der Park wurde bereits 1959 anlässlich der ersten hier stattfindenden Bundesgartenschau eröffnet und beherbergt das Wahrzeichen der Stadt: den 209 Meter hohen Florianturm. Von den Dortmunder:innen wird er liebevoll einfach nur Florian genannt. 

Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung – ebenfalls 1959 – galt der Florianturm als der höchste Fernsehturm Deutschlands. Wer möchte, kann die Aussichtsplattform im Florian besuchen und einen der schönsten Ausblicke über Dortmund genießen. Kombitickets, die sowohl den Westfalenpark als auch den Florianturm inkludieren, kosten 6,50 Euro pro Person und sind online sowie vor Ort erhältlich. 

Der Westfalenpark bietet neben dem Florianturm aber noch viel mehr, zum Beispiel das Deutsche Rosarium mit mehr als 3.000 unterschiedlichen Rosensorten. Aber auch das mondo mio! Kindermuseum, das Kinder ab drei Jahren auf eine spielerische Entdeckungsreise durch die Welt und ihre Kulturen nimmt, ist hier beherbergt. Ebenfalls hat die Volkssternwarte der Stadt im Westfalenpark ihr Zuhause gefunden. Darüber hinaus finden sich hier Spielplätze, Seerosenteiche, Dahlien und Spazierwege.

Übrigens: Im Westfalenpark werden regelmäßig große Veranstaltungen und Festivals ausgetragen. Im Sommer 2024 lädt der Park zu Public Viewings ein. Bis zu 25.000 Zuschauer:innen können dann die Spiele der Europameisterschaft – von denen einige auch in Dortmund stattfinden – auf der gigantischen Leinwand verfolgen.

2

Signal Iduna Park

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Ob BVB-Fan oder nicht: Der Signal Iduna Park ist ein Muss in Dortmund.

Apropos Fußball: BVB-Fans dürfen die heiligen Hallen ihres Vereins auf keinen Fall verpassen. Der Signal Iduna Park, wie das Stadion der Boruss:innen genannt wird, ist mit die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt und zieht auch für die Europameisterschaft 2024 wieder Hunderttausende Besucher:innen an. Bis ins Jahr 2005 hieß die Arena offiziell Westfalenstadion; auch heute nennen viele Fans das BVB-Mekka noch so. 

Mit 81.365 Zuschauerplätzen ist der Signal Iduna Park das größte Fußballstadion in Deutschland. Es wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Jahr 1974 errichtet. Auch während der EM werden die beliebten Stadiontouren angeboten, die Fans in die Welt des BVB eintauchen lassen. Tickets gibt’s beispielsweise im BVB-Shop. 

Auch interessant: das Borusseum, das seit 2008 zum Stadion gehört und dank einer Fan-Initiative entstanden ist. Das Museum nimmt Gäste mit auf eine Reise in die aufregende Vergangenheit des Vereins Borussia Dortmund und bezieht auch stark die Fanperspektive und ihr Zutun zum Erfolg des Vereins mit ein. 

3

Botanischer Garten Rombergpark

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Ein lauschiger Rückzugsort in der Stadt ist der Botanische Garten Rombergpark.

Schon im frühen 19. Jahrhundert wurde dieser Park im Auftrag der Familie Romberg angelegt. Rund ein Jahrhundert später kaufte die Stadt Dortmund ihn und machte daraus einen Botanischen Garten. Während des Zweiten Weltkriegs wurden weite Teile des Gartens zerstört und danach, insbesondere unter der Leitung von Gerd Krüssmann, wieder aufgebaut. 

Heute finden Besucher:innen hier neben einem beeindruckenden Arboretum zahlreiche Rhododendren und Azaleen, die im Frühling erblühen und die Landschaft in die schönsten Farben tauchen. Ergänzt werden sie durch mehrere Pflanzenschauhäuser, die eine außergewöhnliche Pflanzenvielfalt beherbergen. Rundherum: Teiche, Obstbäume, ein Spielplatz und ein lauschiges Café. 

Der Botanische Garten Rombergpark ist der perfekte Rückzugsort für all diejenigen, die den Westfalenpark schon kennen oder ihn aufgrund der Tatsache, dass dort im Sommer sehr viel los ist, meiden wollen. Er ist fast genauso groß wie der Westfalenpark, aber aufgrund seiner etwas abgeschiedenen Lage im Süden der Stadt deutlich ruhiger.

4

Phoenix des Lumières

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Einst ein Walzwerk, heute ein Kunstzentrum: Willkommen im Phoenix des Lumières in Dortmund!

Die industrielle Vergangenheit der Stadt wird zum Beispiel deutlich, wenn man das heutige Kunstzentrum Phoenix des Lumières im Südosten Dortmunds besucht. Einst ein Walzwerk mit Hochofen, begann man 2004 damit, den stillgelegten Industriestandort zur Kultur- und Kunstlocation zu verwandeln. Seit 2023 empfängt der Standort Besucher:innen. 

Heute finden Gäste in der Phoenix-Halle eine gigantische Ausstellungsfläche mit rund 13 Meter hohen Wänden und 5.600 Quadratmeter Projektionsfläche. Als digitales Kunstzentrum wird das Phoenix des Lumières von seinen Betreiber:innen verstanden, es dient nämlich insbesondere als Museum für immersive Ausstellungen. Nicht nur in seinem Namen, auch im Konzept folgt es schließlich dem Atelier des Lumières in Paris. Das Dortmunder Kulturzentrum muss sich vor dem Pariser Vorbild aber nicht verstecken: Hier werden die Werke von Weltkünstler:innen wie Salvador Dalí und Antoni Gaudí an die Wand geworfen. 

5

LWL-Museum Zeche Zollern

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Beeindruckend: die Maschinenhalle in der Zeche Zollern in Dortmund.

Und noch ein einstiger Hotspot der Industrie reiht sich in die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dortmund ein: die Zeche Zollern. Dass das hübsche Backsteingebäude mit Glas- und Stahlelementen überhaupt noch existiert, ist tatsächlich einer Bürgerinitiative zu verdanken: Nachdem die Zeche jahrzehntelang ein bedeutender Standort für das Zutagefördern von Kohle war und in den 1960ern stillgelegt wurde, sollte sie eigentlich zugunsten einer Schnellstraße abgerissen werden. Der besagten Bürgerinitiative gelang es jedoch, die Brache vor dem Abriss zu schützen, sodass die Zeche Zollern im Jahr 1969 als Industriedenkmal deklariert wurde.

Besucher:innen können in dem heutigen Museum – es gehört zu dem Verband LWL-Museen der Industriekultur – verschiedene Ausstellungsräume entdecken, die das Leben der einstigen Bergarbeiter in den Fokus stellen. Imposant ist vor allem die Maschinenhalle, die Anfang des 20. Jahrhunderts vom Architekten Bruno Möhring konzipiert wurde und ein eindrucksvolles architektonisches Ensemble aus Glas, Stahl und spannenden Formen darstellt. Besonders erwähnenswert ist hier das malerische Jugendstilportal mit bunt verglasten Fenstern – das ist einzigartig für solche industriell genutzten Gebäude.

Im LWL-Museum Zeche Zollern werden regelmäßig Führungen angeboten. Die Zeche beherbergt auch das sogenannte Montanium, das nur im Rahmen einer Führung entdeckt werden kann. Dabei handelt es sich um eine separate Untertagewelt, die insbesondere für Kinder interessant ist. Mit experimentellen Stationen und audiovisuellen Konzepten werden schon die Kleinsten in die Welt des Tagebaus eingeführt. 

6

Konzerthaus Dortmund

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Ein architektonisches Juwel aus Glas und Stahl ist das Dortmunder Konzerthaus.

Ein beeindruckendes Gebäude aus Glas und Stahl ist auch das Konzerthaus im Zentrum Dortmunds von Architekt Ralf Schulte-Ladbeck. Es wurde 2002 eröffnet und bereits 2012 in die European Concert Hall Organisation (ECHO) aufgenommen – als eines von vier deutschen Konzerthäusern gehört es somit zu den besten von Europa. Hier sind schon Weltstars wie Anne-Sophie Mutter, Cecilia Bartoli und Grigory Sokolov aufgetreten; jedes Jahr finden etwa 200 Aufführungen statt. Insgesamt fasst das Dortmunder Konzerthaus 1.550 Sitzplätze. 

Auch von innen birgt das Konzerthaus einen gewissen Zauber: Die cremeweißen Wände des quaderförmigen Saals stehen in direktem Kontrast zur schwarzen Decke, die mit eingelassenen Lichtern für die angemessene Ausleuchtung sorgt. Vorne säumt eine gigantische Orgel mit rund 3.500 Pfeifen den Saal. Im Foyer des Gebäudes finden sich wiederum Gemälde von Künstler Oliver Jordan, der berühmte Komponisten wie Gustav Mahler und Igor Stravinski auf die Leinwand brachte. Das Konzerthaus kann abseits der großen Vorführungen auch im Rahmen einer Führung besucht werden.

7

Kokerei Hansa

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Die Kokerei Hansa ist sicherlich eines der eindrucksvollsten Industriedenkmäler im Ruhrgebiet.

Im Stadtteil Huckarde im Nordwesten Dortmunds befindet sich die ehemalige Kokerei Hansa. Noch bis 1992 wurden hier horrende Mengen an Koks produziert, das wiederum zum Erzeugen von Roheisen benötigt wurde – zu Hochzeiten waren es 5.200 Tonnen pro Tag. Nach der Stilllegung dauerte es noch sechs Jahre, bis die Kokerei Hansa ebenfalls zum Industriedenkmal der Stadt Dortmund wurde. Bis heute steht sie unter Denkmalschutz. 

Die Großkokerei ist schon von außen sehr eindrucksvoll, man kann sie aber auch betreten und in die Vergangenheit der Industriekultur im Ruhrpott eintauchen: entweder als Individualbesucher:in oder im Rahmen einer Führung. Bei den Führungen lernen Gäste Spannendes über den damaligen Alltag der Arbeiter:innen in der Kokerei sowie Wissenswertes zur Koksproduktion. So ist etwa die Kompressorenhalle noch immer begehbar, in der ein dampfbetriebener Gas-Kolbenkompressor untergebracht ist. Zu Schauzwecken läuft er noch immer regelmäßig. 

Interessant: Die Kokerei Hansa gehört zur Europäischen Route der Industriekultur. Es ist geplant, dass sie im Jahr 2027 – gemeinsam mit dem Deusenberg – als ein Hauptstandort der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr fungiert. 

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