Dünen und Strand auf Langeoog

Ich kenne keine andere Insel so gut wie diese. Und ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich schon dort war. Langeoog ist für mich nicht nur die schönste der Ostfriesischen Inseln, für mich gehört sie zu den schönsten die ich kenne.
Der Strand hat hier eine ganz besondere Weite, nicht nur weil er sich über 14 Kilometer am Meer entlang zieht, sondern weil er auch Richtung Meer eine besondere Weite hat – selbst bei Flut. Bei Ebbe hat man hier sowieso das Gefühl, endlos bis zum Horizont laufen zu können. Bis das Wasser eine Tiefe erreicht, in der man bequem baden kann, muss man eine ordentliche Strecke durch Sand, Watt und Priele laufen.
Entspanntes Inselleben auf Langeoog

Manche Langeoog-Liebhaber beklagen das, für mich ist das nur noch ein bisschen mehr Entschleunigung in diesem ohnehin schon extrem entspannten Inselleben. Abseits von Strand und Meer schrumpft die Welt auf dieser Insel auf ein Puppenstuben-Format, alle Wege sind kurz, es fahren keine Autos, nur niedliche Elektromobile, und die längste Radtour, die man auf Langeoog unternehmen kann, sind die acht Kilometer vom hübschen Dorf bis zur Meierei am Ostende.
Die Meierei ist eine der Insel-Sehenswürdigkeiten – neben Wasserturm und dem Haus von Lale Andersen - und für mich ist sie ein Phänomen. Denn wirklich jeder, der länger als zwei Tage auf der Insel bleibt, fährt zu diesem unspektakulären Backsteinhaus mit dem noch unspektakuläreren Café, in dem es selbst gemachte Dickmilch gibt, aber keinen Latte Macchiato und nur Supermarkt-Eis am Stiel und kein Birne-Lavendel für 1,80 Euro die Kugel.
Abschied auf Langeoog
Für mich ist Langeoogs Meierei der in sich ruhende Buddha des deutschen Gaststätten-Gewerbes, und ich wünsche den Betreibern, dass sie das bis in alle Ewigkeit durchhalten. Als ich das letzte Mal auf der Insel war, hörten wir im Radio an unserem letzten Urlaubstag, dass die Schulen schließen werden.
Wir reisten ab wie geplant, und alle, die nach uns am kleinen Inselbahnhof ankamen, mussten gleich wieder kehrt machen. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich wieder dort ankommen darf.