Die HafenCity ist sein zweites Zuhause: David-Maria Gramse spielt Geige im »Ensemble Resonanz« in der Elbphilharmonie. Zwischen Probe und Aufritt erkundet er, was im wachsenden Viertel rund um das Konzerthaus Neues entsteht
Datum 28.10.2020
MEIN PERFEKTER TAG
Erst ein improvisiertes Frühstück am Wasser, dann aufs Rad steigen und zum Lieblingscafé an der Elbe fahren: Das ist für den Violinisten David-Maria Gramse der perfekte Dreiklang
1. MINIATURWUNDERLAND
Hier schrumpfen Hamburg, Venedig (Foto) oder die USA auf Mini-Maßstab, überall rattern Modellzüge entlang, und selbst Flugzeuge heben ab. Ein Riesen- spaß! Dabei mag ich besonders, dass sich die Gründer, Zwillingsbrüder, mit dem Miniaturwunderland einen Traum erfüllt haben – wie ich mir mit der Musik.
Im Oberhafen findet man noch den rauen Charme des Industriehafens, die Lagerhallen haben aber längst andere erobert. Etwa Institutionen wie der gemeinnützige Theaterfundus »Hanseatische Materialverwaltung« oder diese »Hafenküche«, die Restaurant und Markthalle zugleich ist: Lebensmittel von bis zu 200 Produzenten aus der Region werden hier verkauft, dazu kocht Chef Thomas Sampl feine norddeutsche Kost – Räucherfisch, Aalsuppe, aber auch mal Koteletts.
Zum zweiten Frühstück setze ich mich gerne am Vasco-da-Gama-Platzauf eine Kaimauer mit Elbblick. Gleich am Platz gibt’s eine Bäckerei, da hole ich mir Kaffee und Franzbrötchen – die Hamburger Version der Zimtschnecke.
Am Kaiserkai 15 20457 Hamburg
4. STADTRAD
Ich empfehle, an einer Mietstation von StadtRADein Rad zu nehmen, um das Viertel zu erkunden. Am Grasbrookpark (Ecke Hübener- und Chicagostraße) gibt’s Lastenpedelcs, in die sogar bis zu zwei Kinder passen.
Sie sind kreuz und quer durch die HafenCity geradelt und brauchen eine Pause? Mein Lieblingsziel: die Elbinsel Entenwerder, knapp 4 km vom Grasbrookpark an der Elbe entlang. Auf dem Ponton serviert das Café Entenwerder 1leckeren Kaffee von einer nahen Rösterei.
Was ich den Stadtplanern der Hafen-City wirklich zugutehalte: Sie haben dieses neue Viertel mit vielen und tollen Plätzen bestückt. Gestaltet wurden sie von den EMBT Arquitectes Associates aus Barcelona. Ein besonders schönes Beispiel für den echt gelungenen Mix aus Land und Wasser sind die Marco-Polo-Terrassen. Hier sitzt man auf drei Ebenen im Gras oder auf Holzpontons, es gibt sogar eine Boule-Fläche – und das direkt am Wasser.
Ein Gebäude mit Geschichte – und leckeren Gerichten. Im Alten Hafenamt von 1886 mit seiner neugotischen Backsteinarchitektur schwelgt man in orientalischem Soulfood: Mezze, Falafel, Shawarma. Das »Neni« liegt im »25hours-Hotel«, ebenso wie die »Boilerman Bar« für den Absacker. Besonders beeindruckend ist die Rum-Auswahl.
Die vielleicht schönste Aussicht auf die Elbphilharmonie hat man von der Fähre: Zwischen Landungsbrücken (Brücke 1) und Konzerthaus kreuzt die Linie 72 alle 20 Minuten – und das zum Nahverkehrstarif. Aber auch der Blick von der Plaza aus 37 Meter Höhe auf Elbe, Hafen und Stadt bleibt spektakulär. Der Besuch ist kostenfrei, zu Stoßzeiten kann vorab für 2 Euro ein Ticket gebucht werden.
Ich sitze am liebsten auf der langen Bank am Fenster, beim »Kleinen Braunen« und einem Croissant. Das Café hat was von einem Wiener Kaffeehaus, neben gutem Kaffee und leckerem Frühstück gibt‘s hier auch Schnitzel, Gröstl und Strudel.
Hafencity in Hamburg: Tolle Sehenswürdigkeiten im Quartier
Ein neues Quartier, aufregende Gebäude, spannende Projekte: Das ist die Hamburger Hafencity! Neben der strahlenden Elbphilharmonie gibt es weitere coole Sehenswürdigkeiten.
Fußball-EM 2024 in Hamburg: Reisetipps für die Hansestadt
Hamburg ist eine der deutschen EM-Gastgeberstädte. Welche Sehenswürdigkeiten – rund um Fußball und abseits davon – warten hier? Das lesen Sie im Folgenden.
Im Rahmen der documenta fifteen schaut sich das Team vom MERIAN-Podcast in Kassel um: Wo wird die Kunst zu sehen sein? Was lohnt sich noch? Eine Kopfreise durch Kassels spannendste Quartiere!