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Natur

7 beeindruckende Naturwunder in Deutschland

Der Grand Canyon? Okay. Great Barrier Reef? Sicher toll. Aber auch Deutschland hat Naturwunder, die uns ehrfürchtig staunen lassen. Diese sieben natürlichen Kuriositäten sind eine Reise wert.

Datum 25.04.2024

Atemberaubende Felsformationen, tiefe Schluchten, breite Strände: Orte wie der Grand Canyon in den USA, der Tafelberg in Südafrika oder die Halong-Bucht in Vietnam zählen zu den beliebtesten Naturwundern der Welt. Um die Schönheit der Welt zu erleben, reist so manch einer um die halbe Welt.

Doch auch in Deutschland warten beeindruckende Schauplätze der Natur darauf, entdeckt zu werden. Von Amrum bis nach Oberstdorf: Merian zeigt  sieben faszinierende Naturwunder in ganz Deutschland.

Externsteine im Teutoburger Wald

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Die Externsteine im Teutoburger Wald sind Kultur- und Naturdenkmal.

Diese 40 Meter hohen Sandstein-Giganten im Kreis Lippe (Nordrhein-Westfalen) tragen einen großen Spitznamen: „Stonehenge des Teutoburger Waldes“. Die Externsteine wurden zwar nicht herbeigeschleppt, aber zu verschiedenen Zeiten stark bearbeitet, mit Höhlen und Reliefs. 

Ihre Historie reicht weit zurück; bereits in vorchristlicher Zeit diente die Felsgruppe als Kultstätte. Eine Aussichtsplattform belohnt alle, die hinaufsteigen, mit einem tollen Blick auf das Naturwunder und Ostwestfalen. Darüber hinaus können sich Besucher:innen im kostenlosen Infozentrum über die Natur- und Kulturgeschichte der Region erkundigen.

Blautopf bei Blaubeuren

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Der Blautopf bei Blaubeuren ist für sein türkisfarbenes Wasser bekannt.

Wassermassen in karibischem Türkis drängen bei Blaubeuren in Baden-Württemberg aus einem weit verzweigten, natürlichen Höhlensystem an die Oberfläche. Die intensive Färbung der Karstquelle names Blautopf entsteht durch das einfallende Tageslicht, das von den Kalkpartikeln millionenfach gebrochen wird. Um den Ursprung der Flüsschens Blau, der bald darauf in die Donau mündet, ranken sich uralte Legenden. 

In den Höhlen versuchten sich viele Taucher:innen, nach etlichen Unglücken ist das heute verboten. Stattdessen können Besucher:innen nach Anmeldung oder im Rahmen einer Führung die nahegelegene Geißenklösterle-Höhle oder die Brillenhöhle erkunden.

Helgolands Lange Anna

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Die Lange Anna auf Helgoland bietet Seevögeln Unterschlupf.

Der schmale, hohe Felsblock aus rotem Buntsandstein ist Helgolands Wahrzeichen – und trotzt der Nordseebrandung am nördlichen Ende der Insel. 47 Meter ragt die Felsnadel Lange Anna gen Himmel und ist sowohl von der Insel als auch vom Meer aus von Weitem gut sichtbar. Für Menschen ist der Felsen nicht zugänglich. Das ist gut für die Trottellummen, Dreizehnmöwen und Basstöpel, die dort brüten. Alternativ können Besucher:innen die Lange Anne auf einer Boorstour umrunden. Den besten Blick von Land hat man vom 2,8 Kilometer langen Klippenrandweg aus. 

Übrigens: In den 70er Jahren erhielt die Lange Anna eine kleine Schwester. Nach einem Abbruch am Oberland der Hauptinsel blieb eine weitere Felsspitze zurück: die Kurze Anna. Der Zahn der Zeit nagt nach wie vor an der Nordseite der Insel. Als Schutzmaßnahme wurde eine Mauer errichtet und ein Hohlraum am Fuße des Felsen zugemauert.

Zeckenstein in der Fränkischen Schweiz

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Felsspitze trifft auf Fachwerk im fränkischen Tüchersfeld.

Bei Tüchersfeld in der Fränkischen Schweiz, nördlich von Nürnberg, ragt der Zeckenstein in die Höhe: Das Foto mit Fachwerkhäuschen vorne und Kalkfelsen darüber gehört untrennbar zu dieser Gegend. In einem der hübschen Häuser ist ein kleines Museum untergebracht, das über die Geschichte der Region informiert. 

Seit einiger Zeit führt vom Wanderparkplatz am Nordrand von Tüchersfeld ein mit Treppen und Geländern gesicherter Aufstieg zum Aussichtspunkt. Wem anschließend nach einer Pause ist, findet im Brotzeitstüberl Wurstplatten, Leberkäs und weitere fränkische Spezialitäten. 

Übrigens: Tüchersfeld gilt als eines der schönsten Dörfer in Deutschland.

Breitachklamm bei Oberstdorf

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Faszinierende Eiswelten: die Breitachklamm bei Oberstdorf

Die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas führt von Oberstdorf bis ins Kleinwalsertal und begeistert alle, die die Kraft des Wassers spüren wollen. Etwa 150 Höhenmeter haben die Fluten aus dem Stein gefräst. Der kurze Wanderweg hindurch wird jährlich von tausenden Tourist:innen begangen. Währenddessen rauscht das Wasser in beeindruckender Lautstärke und Geschwindigkeit durch die Breitachklamm. Eine interaktive Schau am Eingang erklärt die Entstehung dieses Naturwunders. 

Die Breitachklamm kostet für Erwachsene 7.50 Euro Eintritt und ist das ganze Jahr über geöffnet. Wetterbedingt kann es jedoch immer zu kurzfristigen Schließungen kommen. Informieren Sie sich also vor einem Besuch über die aktuellen Bedingungen. Tipp: Wer vor 10 Uhr aufschlägt, kann die Schlucht meist in Ruhe erkunden. Gegen Mittag wird es meistens voll. 

Zwölf Apostel im Altmühltal

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Perfektes Ausflugsziel: die Zwölf Apostel im Naturpark Altmühltal

Wer die Zwölf Apostel sehen will, braucht nicht gleich nach Australien reisen. Eine kleine Version der eindrucksvollen Felsformation findet sich ganz in der Nähe, im schönen Altmühltal zwischen Nürnberg und Augsburg. Das Gebiet, das seit 1984 unter Naturschutz steht, erstreckt sich über mehr als 15 Hektar und  ist ideal für eine wunderschöne Rad- oder Wandertour, auch abseits der eingetretenen Pfade. 

Die zwölf bis zu 25 Meter hohen, aus dem Flusstal ragenden Dolomitfelsen finden sich zwischen Solnhofen und Eßlingen. Der beliebte Altmühl-Panoramaweg führt oben vorbei, man kann aber auch zum Fluss absteigen. Eindrucksvoll und abwechslungsreich ist zudem eine Kanutour auf der Altmühl zu Füßen der Zwölf Apostel.

Kniepsand vor Amrum

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Im Westen von Amrum erstreckt sich der Kniepsand auf einer Strecke von rund zehn Kilometern.

Mit einer Länge von zehn Kilometern findet sich einer der längsten Strände Europas auf einer der kleinsten Inseln. Der Kniepsand am Weststrand von Amrum ist eine beeindruckende Sandbank und trotz ihrer Schönheit nicht überlaufen – manchmal sogar menschenleer. Geolog:innen sagen, der Kniepsand gehöre eigentlich nicht zu Amrum. Für das Strandleben ist das aber ziemlich egal. Egal ob zum Sonnenbaden, Plantschen oder Spazierengehen: Vor allem Sommer bildet der Kniepsand die ideale Kulisse für einen Urlaub mit Kind und Kegel. In der Nebensaison verwandelt sich dieses Naturwunder in ein Eldorado für Vogelfreund:innen, denn die Nordseeküste dient vielen Vögeln als Rast- und Brutplatz.