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Kultur

7 besondere Museen in Deutschland

Rund 7.000 Museen gibt es in Deutschland – so viele wie in kaum einem anderen Land der Welt. Zwischen all den Schätzen aus Jahrhunderten der Kunst, Kultur und Wissenschaft fällt die Wahl nicht leicht. Merian stellt deshalb sieben besondere Museen vor, die einen Ausflug wert sind.

Text Mila Krull
Datum 13.08.2024

Große Kunst in großen Häusern: Museen wie die Hamburger Kunsthalle, die Münchner Pinakotheken und die Alte Nationalgalerie in Berlin sind landesweit bekannt. Doch auch abseits dieser Institutionen hat die deutsche Museenlandschaft einiges zu bieten. 

Ob Computerkunst, Wissenschaftswelten oder geschichtsträchtige Industriedenkmäler – im ganzen Land finden sich bemerkenswerte Ausstellungsorte. Wir stellen sieben außergewöhnliche Museen vor, die sowohl mit ihren Sammlungen als auch der Architektur begeistern.

1

Deutsches Auswandererhaus, Bremerhaven

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Nächster Halt New York: Im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven wandeln Gäste auf den Spuren der Vergangenheit.

Ein Ort des Abschieds: Bis ins frühe 20. Jahrhundert war Bremerhaven ein Ausgangspunkt für Millionen Menschen, die von den hiesigen Docks aus in ein neues Leben aufbrachen. Ihren Geschichten widmet sich das Deutsche Auswandererhaus, das als spannendes Erlebnismuseum konzipiert wurde. Besucher:innen können selbst auf eine interaktive Reise gehen, indem sie die Identitäten früherer Emigrant:innen annehmen. Unter anderem sind Schiffskabinen, Behörden und Aufenthaltsräume originalgetreu rekonstruiert. Filme, Fotos, Briefe und andere persönliche Dokumente belegen eindrücklich die Aufbruchstimmung der damaligen Zeit. Zudem bietet das Museum die Möglichkeit, die eigenen Wurzeln zu erforschen und Informationen über ausgewanderte Vorfahren zu erhalten.

2

Völklinger Hütte, Saarland

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Völklingens weltberühmte Skyline: der Erzschrägaufzug, die verdeckten Hochöfen und die Gichtgasrohre

Auf eine 150-jährige Geschichte kann das imposante Industriedenkmal im Saarland zurückblicken. Einst arbeiteten auf dem mehr als 600.000 Quadratmeter großen Areal des Eisenwerks bis zu 17.000 Menschen. Bis 1986 schließlich der letzte Hochofen für immer erlosch und das Ende der lokalen Eisenproduktion besiegelte. Seither wurde die zum Weltkulturerbe erklärte Völklinger Hütte mühsam hergerichtet und für Besucher:innen erlebbar gestaltet. „Dieser Ort lebt davon, dass man ihn entdecken und in die Tiefe der Anlage einsteigen kann“, schwärmt Generaldirektor Ralf Beil. Tipp: Die thematischen Führungen durch das Werk und dessen Geschichte vermitteln spannendes Wissen über die Stadien der Industrialisierung. Fortwährend finden vor der Kulisse alter Schornsteine, Hochöfen und Winderhitzer zudem wechselnde Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.

3

Vitra Design Museum, Weil am Rhein

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Vitra Design Museum: Architekt Frank O. Gehry verewigt sich in Weil am Rhein.

Das Familienunternehmen Vitra schreibt seit den 1950er Jahren Designgeschichte. Schon damals arbeitete man mit Größen wie Verner Panton, Jean Prouvé und Charles und Ray Eames. Bis heute produziert Vitra etliche zeitlose Möbelklassiker – und entwickelt das Sortiment ständig weiter. Beeindruckend ist das Werksgelände in Weil am Rhein, auf dem nach einem Großbrand im Jahr 1981 neue Gebäude von renommierten Architekten entstanden. So entwarf Frank O. Gehry das dekonstruktivistische Vitra Design Museum (1989), welches zu den führenden Institutionen seiner Art zählt. Im Inneren wandeln Besucher:innen durch die umfangreiche Sammlung von Möbeln, Leuchten und spektakulär designten Alltagsgegenständen. Wechselausstellungen beleuchten darüber hinaus verschiedene Aspekte der Architektur, Ästhetik und Innovation. Gleich neben dem Museum steht übrigens das VitraHaus von Herzog & de Meuron (2010) – das wohl schönste Möbelhaus der Welt.

4

ZKM Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe

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Im Zentrum für Kunst und Medien trifft Kunst auf Digitalisierung.

In einer Liga mit dem MoMA, der Biennale di Venezia und dem Centre Pompidou spielt das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien – so urteilte zumindest die Kunstdatenbank Art Facts, die das Haus in ihrer „Top 100“-Liste der bedeutendsten Kunstinstitutionen führte. Tatsächlich führt das 1989 gegründete ZKM eine einzigartige crossmediale Sammlung, die die Grenze zwischen Kunst und Technik verschwimmen lässt. Zentrales Thema ist die Digitalisierung der Kunst, aber auch der Gesellschaft und Kultur. Unter anderem können Besucher:innen die größte Computerkunstsammlung der Welt erleben. Gezeigt werden die Werke, unter denen sich Arbeiten des Avantgardisten Nam June Paik und der bildenden Künstlerin Edith Dekyndt befinden, in wechselnden Ausstellungen. Darüber hinaus finden im Zentrum auch Workshops, Diskussionen und internationale Konferenzen statt. 

5

phaeno, Wolfsburg

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Futuristisches Science Centre: das phaeno in Wolfsburg

Gegenüber der Wolfsburger Autostadt ragt dieser von zehn Betonpfleilern getragene Bau der Star-Architektin Zaha Hadid empor. Bereits von außen ist das dekonstruktive Gebäude ein wahrer Hingucker und auch im Inneren warten zahlreiche Überraschungen. Das Science Centre phaeno entführt seine Gäste auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Wissenschaft und Technik. Rund 350 Stationen warten darauf, erforscht zu werden. Themenwelten rund um Dynamik, Leben und Energie machen komplexe Sachverhalte greifbar und laden zu Experimenten ein. Ein Kinderbereich, der sich über drei Ebenen erstreckt, sowie das Mitmach-Labor beziehen auch die jüngsten Besucher:innen bestens mit ein.

6

Kunstmuseum Ahrenshoop

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Die Architektur des Kunstmuseums Ahrenshoop ist von den umliegenden Reetdachhäusern inspiriert.

Eingebettet zwischen der rauschende Ostsee auf der einen und dem stillen Saaler Bodden auf der anderen Seite, liegt die Gemeinde Ahrenshoop auf dem pommerschen Darß. Die Schönheit der gegensätzlichen Landschaft zog Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend Maler:innen in ihren Bann. Immer mehr Kunstschaffende siedelten sich in den historischen Reetdachhäusern an und gründeten eine Künstlerkolonie, eine Malschule sowie den Kunstkaten. Der Geschichte des Ortes sowie den Werken der damals ansässigen Künstler:innen widmet sich heute das 2013 eröffnete Kunstmuseum Ahrenshoop. Dessen Sammlung umfasst rund 500 Werke – unter anderem von Anna Gerresheim, Paul Müller-Kaempff und Edmund Kesting. Übrigens: Für ihren skulpturalen Bau, das Lichtdesign und das Interieur des Museums wurde das zuständige Büro Staab Architekten mehrfach ausgezeichnet. Von außen erinnern die fünf goldfarbenen Kuben an die typischen Reetdächer der Region, in ihrem Inneren befinden sich moderne Ausstellungsräume. 

7

Museum der bildenden Künste, Leipzig

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Cooler Quader: das Museum der Bildenden Künste in Leipzig

Sichtbeton, Kalk und jede Menge Glas: Dass das Museum der bildenden Künste Leipzig seit mehr als 175 Jahren existiert, ist von außen nicht ersichtlich. Nach der Zerstörung im Zuge des Zweiten Weltkriegs war das Haus lange Zeit ohne feste Heimat. Bis die Stadt in den 1990er Jahren schließlich einen millionenschweren Neubau in Auftrag gab. Entstanden ist ein kubisches Gebäude, das seither die Blicke der Passant:innen auf sich zieht. Hinter den modernen Fassaden liegt das beachtliche Erbe der Institution: Die Sammlung umfasst weit mehr als 70.000 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen und Grafiken. Besucher:innen wandeln auf den Spuren Alter Meister wie Frans Hals, Peter Paul Rubens und Lucas Cranach d. J. Bedeutend sind auch die Arbeiten der Leipziger Schule, darunter Malereien von Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heisig.