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Städtereisen

Ausgehen, schlendern, genießen: 5 angesagte Viertel in München

Hippe Bars und Cafés, urige Wirtshäuser, angesagte Boutiquen und die besten Museen Bayerns: München zieht dank seiner kulturellen Vorzüge etliche Besucher:innen an. Vom Glockenbachviertel bis zum Stadtviertel Schwabing: Jedes der fünf Szenequartiere hat seinen eigenen Charme.

Text Anna Emilia Uhlendorf
Datum 07.01.2024

Mit der bayerischen Landeshauptstadt verbinden viele Besucher:innen alte Traditionen, Wirtshauskultur und schicke Flaniermeilen. Rund um den Marienplatz, Stachus und den Viktualienmarkt dominieren touristische Läden und Lokale. 

Doch abseits der Altstadt blüht die Kunst und Kultur. In den Szenevierteln von München locken Orte, die man so wohl nicht unbedingt vermuten würde: laute Techno-Schuppen, belebte Bahnbrücken, kultige Kneipen und Weißwurst-Eis. Wir stellen fünf angesagte Stadtviertel von München vor.

Glockenbachviertel: Leben rund um den Gärtnerplatz

Gärtnerplatz München © Marcel Heil/Unsplash
Ein beliebter Treffpunkt am Abend: Der Gärtnerplatz im Münchner Glockenbachviertel

Herzstück des Glockenbachviertels ist der Gärtnerplatz und mit ihm die immer wiederkehrende Frage, ob dieser Teil Münchens nun ein eigenes Viertel ist oder nicht eher zur Ludwigs- und Isarvorstadt dazugehört. Klar ist, dass die Nachbarschaft mit ihrem gut gepflegten Altbaubestand zu den attraktivsten Wohnquartieren der Stadt und den Szenevierteln Münchens gehört. Vom Glockenbachviertel schnell erreichbar ist die Isar, an deren Ufer ausführlich gesonnt und entspannt werden kann.

Rund um den Gärtnerplatz reiht sich ein Laden an den anderen, zusammen mit vielen Cafés und Restaurants. Diverse Bars und Clubs locken jedes Wochenende das Münchner Feiervolk an. Party wird hier groß geschrieben. Besonders bekannt ist das Glockenbachviertel für die Homosexuellenszene, die sich in den Clubs zu Hause fühlt. In den letzten Jahren hat die Gentrifizierung in diesem Viertel aber stark zugenommen, weshalb die Alternative Szene mehr und mehr ins Westend abwandert. 

Mehr über die Boutiquen, Cafés und Restaurants im Glockenbachviertel entdecken Sie hier.

Ludwigs- und Isarvorstadt: Viehhof und Oktoberfest

Alte Utting in München © Fabian Christ
Drink, Snacks und vielfältige Veranstaltungen gibt’s in der Bar „Alte Utting“ in München.

Immer mehr Kneipen, kleine Cafés und Restaurants eröffnen im Schlachthof- und Dreimühlenviertel Isarvorstadt und bieten so den multikulturellen Anwohner:innen eine tolle Auswahl an Lokalitäten, die es zu entdecken gilt. Trotz steigender Mietpreise bleiben die alteingesessenen Anwohner:innen und erhalten ihr lebendiges Wohngebiet. Im Sommer besonders beliebt ist das Freiluftkino im Viehhof sowie die Vielfalt kulinarischer Genüsse an jeder Ecke zu einem fairen Preis. Ein Highlight ist das „Bahnwärter Thiel“ – ein alternatives Club- und Kulturzentrum, in dem viel Techno und Electronic auf den Timetables steht. Ein weiteres ist gleich nebenan an der Stadtgrenze zu Sendling zu finden: 2017 hoben hier drei Autokräne einen ausgedienten Tegernsee-Dampfer auf eine alte Bahnbrücke. Nach einem aufwendigen Umbau ist die „Alte Utting“ mittlerweile eine kreative, pulsierende Oase mit viel Platz für Gastronomie, Tanz, Veranstaltungen und Geselligkeit. 

Die Ludwigsvorstadt ist tagtäglichen Trubel gewohnt. Hier findet man in türkischen Geschäften von Schmuck über Möbel bis zu Schuhen und Taschen alles, was das Herz begehrt. Um die Ecke befindet sich auch die Theresienhöhe. Im Sommer zum Inlinerfahren, Skaten und Radeln benutzt, wird die große Freifläche ab Mitte September für zwei Wochen von Tourist:innen angesteuert. Das Oktoberfest lockt jährlich Besucher:innen aus aller Welt an, um in den Bierzelten ausgelassen zu feiern. Die Entstehungsgeschichte der Wiesn ist auch Namenspatron des Viertels. König Ludwig der Erste veranstaltete anlässlich seiner Hochzeit mit seiner Therese ein großes Fest auf der Theresienwiese, was den Ursprung des heutigen Oktoberfests darstellt. Seitdem kennt man diese Ecke als Ludwigsvorstadt. 

Neues Szeneviertel in München: Schwanthalerhöhe/Westend

Endless Staircase in München © IMAGO / Fotostand
Am deutschen Verkehrsmuseum befindet sich die Skulptur „Endless Staircase“ von Ólafur Elíasson.

Der für das Stadtviertel namengebende Bildhauer ist Ludwig Schwanthaler. Er schuf die Bavaria-Statue, die genau an der Grenze von der Schwanthalerhöhe zur Ludwigsvorstadt über der Theresienwiese thront und von innen bestiegen werden kann. In deren Kopf ist man hoch genug, um über Münchens Dächer zu blicken. 

Das Westend ist ein Stadtteil, der sich im Wandel befindet. Zunehmend moderne Wohnsiedlungen und Grünanlagen prägen die Szene. Prägnant für die Schwanthalerhöhe sind der alte Backsteinbau der Augustiner-Brauerei, das ehemalige Hauptzollamt mit einer imposanten Glaskoppel und die Hackerbrücke, von der aus ein einmaliger Blick über die Gleise des Hauptbahnhofes möglich ist. Hier nehmen an den lauen Münchner Sommerabend zahlreiche junge Menschen mit einem Bier und zu Musik Platz und genießen den Blick auf den Sonnenuntergang. 

Maxvorstadt: Univiertel mit viel Charme

Museum Brandhorst München © Victor/Unsplash
In der Maxvorstadt lockt das Museum Brandhorst mit Werken zeitgenössischer und moderner Kunst.

Die Maxvorstadt, von den Münchner:innen auch Universitäts-Viertel genannt, ist einer der pulsierenden Stadtteile Münchens. Geprägt wird sie von einigen architektonischen Meisterleistungen der Stadt, gemischt mit Universitätsfeeling und etlichen Cafés, Restaurants und kleineren Clubs. Das Viertel beherbergt die wichtigsten Museen der Stadt sowie drei große Hochschulen. Kunstinteressierte treffen hier auf Akademiker:innen und Student:innen. 

In der Maxvorstadt wohnen vermehrt Student:innen, die das Durchschnittsalter senken und die Anzahl an Clubs, Bars und Restaurants steigern. Hoch hinaus geht es auf der Dachterrasse der Technischen Universität. Von dort aus hat man einen tollen Blick über München, insbesondere auf die Pinakotheken. Bei günstigen Wetterverhältnissen reicht der Blick sogar bis zu den Alpen. Besonders beliebt ist auch „Der verrückte Eismacher“ in der Amalienstraße. Hier gibt es abgesehen von den normalen Sorten auch ausgefallene Geschmacksrichtungen wie bayerisches Bier oder Weißwurst.

Schwabing: Wo Münchens Freiheit liegt

Englischer Garten München, Dämmerung © Sandra Grunewald/Unsplash
Beliebter Ausflugspunkt: Der Monopteros im Englischen Garten in München.

Den Übergang von der Maxvorstadt nach Schwabing kennzeichnet das Siegestor auf der Leopoldstraße. Auf beiden Seiten der Straße befindet sich eine Reihe an Geschäften, Bars und kleineren Clubs. Besonders für den Abend ist mittlerweile Altschwabing beliebt. Dieser Teil liegt zwischen der Münchner Freiheit und dem Englischem Garten und bietet eine große Auswahl an Kneipen, Cafés und Restaurants. Hier liegen einige der besten Wirtshäuser Münchens. Aber auch tagsüber kann man sich rund um die Münchner Freiheit die Zeit vertreiben. 

Es gibt viele kleine Läden und Geschäfte und im Winter einen sehr gemütlichen Weihnachtsmarkt. Der direkte Zugang zum Englischen Garten ist bei den Schwabinger:innen sehr beliebt. Hier kann man im Biergarten eine Maß genießen, mit seinem Hund spazieren oder sich im Wasser erfrischen. Das ehemalige Viertel der Künstler:innen mit seinen schönen Altbauwohnungen zieht inzwischen auch immer mehr Student:innen an. Sie genießen die Kultkneipen und das grüne Paradies, den Englischen Garten, in ihrer Umgebung und sind deshalb bereit, die etwas höheren Mieten zu zahlen.