Städtetrip nach Stuttgart: Tipps für den Kurzurlaub am Neckar

Diesen Sommer wird die baden-württembergische Landeshauptstadt vermutlich im Ausnahmezustand sein: Im Juni und Juli finden fünf Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Stuttgart statt, insgesamt sind vier Fan Zones für Public Viewing und weitere Aktivitäten rund um die EM eingerichtet. Unter dem Motto „Die ganze Stadt ein Stadion“ feiert Stuttgart dann gemeinsam mit Fußballfans aus aller Welt die Liebe zum Sport. 

Auch abseits großer Veranstaltungen ist Stuttgart eine lebhafte Kulturstadt. Sichtbar wird das beispielsweise an der sehr hohen Museumsdichte, aber auch daran, wie multikulturell das Leben hier ist: Menschen aus rund 170 Nationen haben in Stuggi, wie die Stadt liebevoll genannt wird, ihre Heimat gefunden. 

Merian verrät, was man bei einem Städtetrip nach Stuttgart nicht verpassen sollte und wo es die besten Restaurants und Hotels gibt.

Stuttgart zeichnet sich zum einen durch seine besondere Lage und die großen Höhenunterschiede innerhalb der Stadt aus. So ist das Stadtbild geprägt durch verschiedene Täler wie das Neckartal, den gleichnamigen Fluss und umliegende Weinberge. Auf einer Fläche von 423 Hektar wird in Stuttgart Wein angebaut. Es ist also naheliegend, dass sich in den Bistros und Lokalen der baden-württembergischen Landeshauptstadt auch die besten Weine der Region probieren lassen – zum Beispiel in Kombination mit den typisch schwäbischen Maultaschen oder Käsespätzle. Zahlreiche Plätze der Stadt eröffnen außerdem traumhafte Panoramen auf darunterliegende Ebenen, etwa der Weißenburgpark, der Killesberg oder – weltberühmt – der Fernsehturm. Gleichzeitig rahmen viele Waldgebiete und Wanderwege die Stadt ein. 

Zum anderen strahlt Stuttgart weit über die baden-württembergischen Grenzen hinaus ein besonderes Flair aus: Hier finden Reisende eine herausragende Auswahl an Kunst- und Technologiemuseen, aber auch Forschungsinstitute und Wirtschaftsunternehmen haben ihren Sitz in der Stadt. Stuttgart ist nicht nur die Autostadt mit dem berühmten Mercedes-Benz Museum, sondern auch ein bedeutender Industriestandort und eine Medienstadt. Nicht umsonst ist sie mit beinahe 633.000 Einwohner:innen die bevölkerungsreichste Stadt des Bundeslandes.

Ab Juni 2024 wird auch die MHPArena in Stuttgart eine besondere Strahlkraft für alle von außerhalb haben. Dann findet die Fußball-Europameisterschaft statt, fünf Spiele werden insgesamt in Stuttgart ausgetragen: 

• 16. Juni: Slowenien gegen Dänemark 
• 19. Juni: Deutschland gegen Ungarn 
• 23. Juni: Schottland gegen Ungarn
• 26. Juni: Belgien gegen den Play-off-Gewinner der Gruppe B
• 5. Juli: Viertelfinale der UEFA EM 2024

Tickets können zum Beispiel über den Shop des VfB Stuttgart erworben werden. 

Anlässlich jedes dieser Spiele wird ein großes Public Viewing auf dem wunderschönen Schlossplatz stattfinden. Auch alle anderen Spiele der UEFA-Europameisterschaft werden hier live ausgetragen – rund 30.000 Menschen finden Platz. Der Schlossplatz ist eine von vier Fan Zones, die über die Stadt verteilt sind. Eröffnet wird das vielfältige Programm hier bereits am 13. Juni mit einem Konzert, bei dem voraussichtlich große Stars wie Robin Schulz auftreten werden. 

Die zweite Fan Zone ist der Karlsplatz, jedoch mit anderem Fokus: Hier wird ein großes Unterhaltungsprogramm aus Tanz, Theater und Musik geboten, das einen Ausgleich zum Fußball herstellt. Aber auch auf dem Karlsplatz gibt es natürlich eine Fußball-Referenz: Auf dem Beach Soccer Feld können sich alle Fans richtig austoben. 

Der Schillerplatz ist die Fan Zone Nummer Eins, wenn es um den kulinarischen Genuss geht: Neben Speisen aus aller Welt dominieren hier insbesondere Food Trucks mit schwäbischen Spezialitäten. Auch vegetarisches und veganes Essen wandert über die Verkaufstresen. Der Marktplatz lockt vor allem mit kinderfreundlichen Angeboten zur Fußball-EM: Neben Torwandschießen und einem Tischkicker finden sich hier viele weitere Aktivitäten wie Yoga-Kurse, ein eigener Fußballplatz zum selbst Spielen und zahlreiche Spielekonsolen. 

Ob zur EM oder irgendwann anders: Stuttgart lohnt immer einen Besuch. Besonders im Frühling oder Sommer, wenn die großen Plätze und Parks der Stadt dazu einladen, sich zu versammeln und zu picknicken, entfaltet die Landeshauptstadt ihr einzigartiges Flair. Einer der schönsten Treffpunkte an warmen, sonnigen Tagen ist definitiv der Schlossplatz mit Schlossgarten. Mit Blick auf das Neue Schloss und den Springbrunnen, ist dies ein besonders schöner Ort, um den Tag Revue passieren zu lassen. Weitere beeindruckende Bauten sind beispielsweise die Stiftskirche und das Alte Schloss, die gleichzeitig auch zu den ältesten Gebäuden in ganz Stuttgart zählen.

Während Sehenswürdigkeiten wie die romantische Grabkapelle auf dem Württemberg oder das Architektur-Juwel namens Stadtbibliothek überregional bekannt sind, gibt es auch Ruheoasen wie den Weißenburgpark oder die Hohenheimer Gärten, die vielfach von den Stuttgarter:innen besucht werden und unter Tourist:innen noch nicht ganz so berühmt sind. 

Kultur in Stuttgart

Nicht umsonst durfte sich Stuttgart in der Vergangenheit schon mehrfach über die Auszeichnung zur „Kulturhauptstadt Deutschlands“ freuen: Die Dichte an Museen und Opern- sowie Theaterhäusern ist gigantisch, die Auswahl überaus vielseitig. In Stuttgart finden sich mehr als 40 Museen, von technologieorientierten Häusern wie dem Mercedes-Benz Museum oder dem Porsche-Museum über Kunstmuseen wie der Staatsgalerie bis hin zu Geschichts- und Naturkundemuseen. 

Insgesamt befinden sich fünf aller elf staatlichen Museen von Baden-Württemberg in der Landeshauptstadt, hinzu kommen zahlreiche besondere städtische Einrichtungen. So zum Beispiel das Kunstmuseum mit der bedeutendsten Werksammlung des Malers Otto Dix oder das Museum für Stuttgart im Wilhelmspalais, das besondere Stadtgeschichten sichtbar macht, den Fokus aber auch auf Zukunftsfragen und architektonische Themen legt.

Neben der großen Bandbreite an Museen sind auch die Staatstheater Stuttgart nennenswert, denn sie sind der größte Drei-Sparten-Theaterbetrieb weltweit. Dazu gehören die Oper Stuttgart, das Stuttgarter Ballett und das Schauspiel Stuttgart. Schon sechsmal wurde die Stuttgarter Oper zum Opernhaus des Jahres auserkoren. Empfehlenswert ist darüber hinaus auch ein Besuch der Stuttgarter Theater; die Spielstätten Altes Schauspielhaus und Komödie im Marquardt gehören nicht umsonst zu den Lieblingslocations der Einheimischen und warten jede Saison mit einem vielfältigen Programm auf.

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Die Gastro-Szene in Stuttgart ist ebenso vielfältig wie das kulturelle Angebot. Neben urigen Gaststätten mit typisch schwäbischen Spezialitäten gibt es zum Beispiel zahlreiche Sterne-Restaurants mit erlesenen Kreationen und den besten Weinen der Umgebung. Wir zeigen drei besondere Restaurants im Überblick.

Die Metzgerei

In der Metzgerei am Bismarckplatz gibt es neben besonders guten Weinen eine große Vielfalt: Vegetarische Gerichte wie Fusili in Teriyaki-Kokossauce mit Gemüse, Sojasprossen und Erdnüssen finden sich genauso auf der Speisekarte wie Wiener Schnitzel vom Kalb oder Zwetschgencrumble zum Nachtisch. Mindestens einmal die Woche gibt es außerdem einen Braten, meist gutbürgerlich. Auch zum Frühstücken kommen regelmäßig sowohl Einheimische als auch Reisende: Ab 9 Uhr ist die Metzgerei geöffnet. 

Der Zauberlehrling 

Extravagantere Gerichte gibt es zum Beispiel im Zauberlehrling, wo Küchenchef Fabian Heldmann gemeinsam mit seinem Team auftischt – etwa Wolfsbarsch mit Artischocke und Bergamotte oder Aubergine mit Schweinebauch und Curry. Ein 7-Gänge-Menü im michelinprämierten Restaurant kostet 185 Euro pro Person. Gäste können aus sage und schreibe 300 verschiedenen Weinen auswählen. Zum Zauberlehrling gehören auch das gleichnamige Hotel und die Kochschule, in denen Interessierte Kurse buchen können. 

Délice

Ebenfalls mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurde das Délice im Jahr 2023. Verschiedene Auszeichnungen von Gault Millau, dem Varta-Führer und vielen weiteren kamen in den letzten Jahren hinzu und machen das Restaurant in der Hauptstätter Straße zu einem beliebten Hotspot für Gourmet-Genuss. Die Leitung der Küche übernimmt Andreas Hettinger, ergänzt wird seine Kompetenz durch die des Sommeliers Andreas Lutz. Die Gerichte im Délice wechseln je nach Saison, in der Regel werden fünf Gänge à 155 Euro pro Person serviert. Nach Gusto kann das Abendessen jedoch auch auf vier Gänge reduziert werden. 

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Zwischen all den Sehenswürdigkeiten, Museen und Restaurants lohnt sich auch ein Abstecher in die hippen oder traditionellen Cafés und Bars der Stadt – zum Frühstück, Nachmittagssnack oder auf einen Absacker. Wir stellen Ihnen jeweils zwei davon kurz vor. 

Mókuska Kaffeerösterei

Im Westen von Stuttgart lockt die 2014 gegründete Rösterei Mókuska. Neben Kaffeespezialitäten aus besonders hochwertigen Bohnen wandern hier auch Stullen oder etwa Zimtschnecken – bessere gibt es nirgends in Stuttgart – über den Tresen. Es gibt auch einen Außenbereich, der im Sommer gut besetzt ist. Weil es insgesamt nur wenige Plätze gibt, sind Reservierungen nicht möglich.

Claus Eismanufaktur & Deli

Früher eine reine Eisdiele, hat sich das Claus Eismanufaktur & Deli mittlerweile zu einem der besten Frühstücks- und Brunch-Spots in Stuttgart gemausert. Neben den beliebten Eissorten Salz-Karamell oder Erdbeer-Minze gibt es natürlich auch die Standards und verschiedene laktosefreie Varianten – alle frei von künstlichen Zusatzstoffen. Zum Frühstück können Gäste aus einer breit gefächerten Speisekarte wählen – von der Açaí Bowl über Eggs Benedict bis hin zur Zimtwaffeln ist für jeden Geschmack etwas Passendes dabei. Zum Mittagessen gibt es zum Beispiel Suppen und Kuchen.

Jigger & Spoon

Diese Bar im hippen Hospitalviertel von Stuttgart kommt im Retro-Style daher: In der Zigarrenlounge dürfen weiterhin die Glimmstängel glühen und jeden Sonntag wird hier live Klaviermusik gespielt. Besonders cool: Das Jigger & Spoon befindet sich in einem ehemaligen Tresorraum einer Bank, zu sehen sind unter anderem noch die Tresortüren und Gitter von damals. Die Karte sollte in dieser Bar nicht zu ernst genommen werden: Wer einen speziellen Wunsch hat, dem wird er in der Regel auch erfüllt. Neben Longdrinks und Cocktails gibt’s auch Wein.

Schwarz Weiß Bar

Auch in der Schwarz Weiß Bar durften Gäste noch lange rauchen. Mittlerweile hat man sich dagegen entschieden. Das tut dem Flair in der eleganten, holzgetäfelten Bar aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Das Ambiente wird von den Stuttgarter:innen noch immer sehr geschätzt. Sanfte Jazz-Klänge dominieren die Schwarz Weiß Bar, deren Barkeeper sich auf Cocktails und Whisky spezialisiert haben. Wer mag, kann auch eines der Whisky-Tastings, die hier zu ausgewählten Terminen stattfinden, besuchen. 

Klar, Stuttgart hat zahlreiche Hotels – schließlich ist die Stadt auch überaus relevant für Geschäftsreisende aus ganz Deutschland. Eine kleine Auswahl der Unterkünfte, die für einen Städtetrip nach Stuttgart empfehlenswert sind, lesen Sie hier.

Le Méridien Stuttgart

In Sichtweite zum Schlossgarten befindet sich das Le Méridien der Hotelkette Marriott in Stuttgart. Ein Highlight dieses Hotels ist der 850 Quadratmeter große Spa-Bereich mit Sauna, Pool und Fitnessstudio. Für das Abendessen ist ein Besuch im Restaurant Kleinschmeckerei empfehlenswert: Hier gibt es hochwertiges Steak, aber auch einige vegetarische Gerichte. In der Bar Lillet lässt man den Abend mit Cocktails auf den rot- und cremefarbenen Polstermöbeln ausklingen. Im Le Méridien wird übrigens auch häufig geheiratet – im gigantischen Saal namens Elysée. Er ist 483 Quadratmeter groß, die Wände ragen sechs Meter empor, bis sie sich mit der Decke treffen – ein Traum eines Ballsaals also. 

Steigenberger Graf Zeppelin

Auch das Steigenberger Graf Zeppelin in Bahnhofsnähe verfügt über einen beeindruckenden Spa-Bereich. Gäste können aus unterschiedlichen Behandlungen wählen, angeboten werden zum Beispiel Hot Stone Massagen, Aromaöl-Massagen und Reiki. Das Zeppelin Day Spa bietet außerdem einen grandiosen Ausblick über die Stadt. Empfehlenswert ist auch das Restaurant Zeppelino‘s, wo sowohl internationale Gerichte als auch schwäbische Spezialitäten aufgetischt werden. Kaffee, Snacks und Cocktails gibt‘s in der Zeppelin Bar. In der Davidoff Lounge, die auch für externe Gäste zugänglich ist, trifft man sich am Abend zum Zigarren rauchen. Darüber hinaus gibt es eine Sonnenterrasse, ein Fitnessstudio und elf Tagungsräume.

EmiLu Design Hotel

Dieses Designhotel feiert seine Ästhetik – nicht nur in puncto Interieur, auch in Bezug auf die Essensauswahl. Im Frühstücksrestaurant FRITZ werden Speisen serviert, die man genauso auf Instagram sehen könnte: Laugenbagel mit karamellisiertem Camembert, frisch gebackenes Brot, Shakshuka, Avocado-Stullen, Rühreier, Joghurt-Bowls, Pancakes, Obstsalate, Poke Bowls und vieles mehr. Auch die Zimmer sind modern und stilvoll eingerichtet, die luxuriöseste Kategorie ist die Emi Suite mit einer Größe zwischen 26 und 36 Quadratmetern, mit privater Terrasse und exklusivem Zugang zur Rooftop-Lounge. Der Wellnessbereich des EmiLu Design Hotels erinnert an ein orientalisches Hammam.