Bretagne, Toskana und mehr: Europas Urlaubsregionen

Bretagne: Grandios und voller Charakter

Grandiose Natur, Dörfer und Städte, die mit jeder ihrer Natursteinmauern Charakter ausstrahlen, Austern und Hummer und Galettes – man muss sich zusammenreißen, um bei der Bretagne nicht in stotterndes Schwärmen zu verfallen. Der meerumtoste äußerste Westen Frankreichs ist auch bei den Franzosen ein beliebtes Urlaubsziel, zugleich aber so weitläufig und urtümlich, dass auch im Sommer nie das Gefühl von Enge aufkommt. Außer manchmal in Quimper oder Brest oder St. Malo – aber in den Altstadtgassen gehört das dazu.
Istrien: Champions League in allen Disziplinen

Die MERIAN-Ausgabe (3/2021) hat mit einem sportlichen Vergleich in Ziel getroffen: Istrien, das ist touristische „Champions League“. Es ist kaum eine Disziplin denkbar, in der dieser strahlendste Teil von Kroatiens Adriaküste nicht alle Ansprüche übertreffen würde: uralte und zugleich vitale Städte wie Pula und Rovinj, ein rustikales Hinterland, in dem viele Entdeckungen zu machen sind – und natürlich das Mittelmeer, das hier meist auf romantisch zerklüftete Küsten trifft.
Toskana: Genuss, Hochkultur und Respekt
Kann die Toskana etwas dafür, dass sie so geliebt, begehrt und manchmal überhöht wird? Die italienische Region ist – gerade aus deutscher Perspektive – Chiffre für ein Lebensgefühl, das Genuss umfasst, garniert mit Hochkultur (Florenz! Siena!), aber auch mit Respekt und Verantwortung für einen historisch gewachsenen Lebensraum. Gemessen daran, was der Landstrich in normalen Jahren an Besuchern aushalten muss, schlägt sich die Toskana ganz gut. Warum nicht einmal im Camper hinfahren, der auch die entlegeneren Winkel erreicht? Zum Beispiel das „Herz der Toskana“, die südliche Region Maremma.
Schweden: Schären, Schonen, Schönheit überall

Man muss keine sentimentalen Erinnerungen mit Astrid Lindgren verknüpfen (es hilft natürlich), um sich in das Reiseland Schweden zu verlieben. Wer es getan hat, möchte sofort losfahren, wenn er nur zufällig das Foto eines rotgestrichenen Holzhauses sieht – zum Beispiel im Schärengarten vor Stockholm, dieser einzigartigen und ganz und gar wundervollen Kulturlandschaft. Weniger prominent, aber ebenso attraktiv ist die Westküste zwischen Malmö und Göteborg, die sich besonders gut im Camper erkunden lässt. Vom südlichen Schonen, den großen Seen im Binnenland und dem schönen Stockholm noch gar nicht zu reden.
Georgien: Mediterran, alpin und anregend

Ob Georgien eher zu Europa oder zu Asien gehört, gilt als umstritten – „eurasisch“ trifft es wohl. Aus touristischer Perspektive ist die West-Orientierung eindeutig: eine Stadt wie Batumi an der Schwarzmeerküste hat ein höchst anziehendes mediterranes Flair, und neu angelegte Wanderwege im Kaukasus können mit alpinen Erlebnissen locker mithalten und sind kulturell interessanter. Schließlich die Hauptstadt Tiflis: MERIAN-Redakteur Kalle Harberg erlebte die Metropole tagsüber wie nachts als gleichermaßen anregend. Was hält uns noch davon ab, endlich Georgien zu entdecken?